Ein beliebtes Spiel mit Risiken…
Sie lieben Ihren Hund und wollen ihm nur das Beste bieten. Sie spielen gerne mit ihm und werfen ihm einen Ball zu, den er freudig apportiert. Das macht Ihnen beiden Spaß und stärkt Ihre Bindung. Aber wussten Sie, dass dieses Spiel auch negative Folgen für Ihren Hund haben kann? In diesem Artikel erfahren Sie, warum Ball werfen für Hunde nicht immer ideal ist, welche Risiken es birgt und welche Alternativen es gibt.
Warum Ball werfen für Hunde schädlich sein kann
Ball werfen ist eine der häufigsten Beschäftigungen für Hunde. Viele Hundebesitzer denken, dass sie ihrem Hund damit etwas Gutes tun, indem sie ihn körperlich und geistig auslasten. Doch das ist nicht immer der Fall. Ball werfen kann für Hunde schädlich sein, aus verschiedenen Gründen:
- Ball werfen kann den Jagdtrieb des Hundes fördern. Wenn der Hund dem Ball hinterherjagt, simuliert er eine Jagdsituation, die seinen Instinkt weckt. Das kann dazu führen, dass er auch anderen bewegten Objekten hinterherjagt, wie zum Beispiel Autos, Fahrrädern oder Kindern. Das kann gefährlich werden, sowohl für den Hund als auch für andere.
- Ball werfen kann den Hund süchtig machen. Wenn der Hund dem Ball hinterherjagt, wird in seinem Gehirn Dopamin ausgeschüttet, ein Botenstoff, der für Glücksgefühle sorgt. Das kann dazu führen, dass der Hund immer mehr davon will und immer aufgeregter wird. Er kann dann nicht mehr abschalten und entspannen. Er wird zum Balljunkie, der nur noch an seinen Ball denkt und nichts anderes mehr interessant findet.
- Ball werfen kann die Gelenke des Hundes schädigen. Wenn der Hund dem Ball hinterherrennt und ihn aus vollem Lauf fängt oder stoppt, wird sein Bewegungsapparat stark belastet. Die abrupten Bewegungen können zu Verschleißerscheinungen, Verletzungen oder Entzündungen an den Gelenken führen. Besonders gefährdet sind die Kniegelenke, die oft von Kreuzbandrissen betroffen sind.
- Ball werfen kann die Zähne des Hundes abnutzen. Wenn der Hund auf dem Ball herumkaut, kann das Material des Balles seine Zähne abschleifen oder beschädigen. Besonders schlimm sind Tennisbälle, die einen rauen Belag haben, der wie Schmirgelpapier wirkt. Das kann zu Zahnschmerzen oder Zahnverlust führen.
Welche Alternativen gibt es zum Ball werfen?
Wie Sie sehen können, ist Ball werfen für Hunde nicht immer die beste Wahl. Aber das heißt nicht, dass Sie Ihrem Hund keinen Ball mehr geben dürfen oder dass Sie gar nicht mehr mit ihm spielen sollen. Es gibt viele Alternativen zum Ball werfen, die Ihrem Hund Spaß machen und ihm gut tun:
- Ball rollen statt werfen. Wenn Sie Ihrem Hund einen Ball geben wollen, rollen Sie ihn lieber auf dem Boden statt ihn zu werfen. Das ist schonender für die Gelenke und reduziert das Jagdverhalten. Außerdem können Sie so besser mit Ihrem Hund interagieren und ihn loben oder belohnen.
- Ball suchen statt jagen. Eine andere Möglichkeit ist es, den Ball zu verstecken und Ihren Hund suchen zu lassen. Das fördert seine Nase und sein Suchverhalten. Sie können den Ball zum Beispiel unter einem Handtuch oder in einem Karton verstecken oder ihn in einem hohen Gras fallen lassen.
- Ball tauschen statt apportieren. Wenn Ihr Hund den Ball gefunden oder gefangen hat, lassen Sie ihn ihn nicht einfach wiederbringen. Fordern Sie ihn stattdessen auf, ihn gegen etwas anderes einzutauschen, zum Beispiel ein Leckerli oder ein anderes Spielzeug. Das fördert seine Impulskontrolle und sein Lernverhalten.
- Ball variieren statt fixieren. Wenn Sie Ihrem Hund einen Ball geben wollen, geben Sie ihm nicht immer denselben. Wechseln Sie ab und zu die Größe, die Form, das Material oder die Farbe des Balles. Das macht das Spiel interessanter und vermeidet eine Fixierung auf einen bestimmten Ball.
- Ball ersetzen statt verzichten. Wenn Sie Ihrem Hund keinen Ball mehr geben wollen, müssen Sie ihm nicht das Spielzeug ganz wegnehmen. Sie können ihm stattdessen etwas anderes anbieten, das ihm Spaß macht und ihn beschäftigt. Zum Beispiel ein Kauspielzeug, ein Intelligenzspielzeug oder ein Zerrspielzeug.
Fazit: Ball werfen für Hunde mit Maß und Ziel
Ball werfen für Hunde ist ein beliebtes Spiel, das aber auch Risiken birgt. Es kann den Jagdtrieb, die Sucht, die Gelenkschäden und die Zahnschäden des Hundes fördern. Deshalb sollten Sie es mit Maß und Ziel betreiben und Ihrem Hund auch andere Beschäftigungsmöglichkeiten bieten. Es gibt viele Alternativen zum Ball werfen, die Ihrem Hund Spaß machen und ihm gut tun. Probieren Sie sie aus und finden Sie heraus, was Ihrem Hund am besten gefällt.
Wenn Sie eine gesunde Alternative für Ihren Hund erfahren wollen oder Fragen haben, können Sie sich gerne an mich wenden. Ich helfe Ihnen gerne weiter, wenn Ihr Hund Probleme mit dem Bewegungsapparat hat oder einfach nur etwas Abwechslung braucht. Sie können mich telefonisch, per E-Mail oder über diese Website kontaktieren. Oder Sie vereinbaren gleich einen Termin online mit mir.
Ich freue mich auf Sie und Ihren Hund!
Häufig gestellte Fragen
- Ist Ball werfen für Hunde immer schlecht?
Nein, Ball werfen für Hunde ist nicht immer schlecht. Es kommt darauf an, wie oft, wie lange und wie intensiv Sie es machen. Wenn Sie es in Maßen tun und Ihrem Hund auch andere Beschäftigungen bieten, kann es ein schönes Spiel sein.
- Welche Bälle sind für Hunde geeignet?
Für Hunde sind Bälle geeignet, die nicht zu hart, zu klein oder zu rau sind. Sie sollten aus einem robusten und ungiftigen Material bestehen, das die Zähne nicht beschädigt. Außerdem sollten sie gut sichtbar und leicht zu greifen sein.
- Wie kann ich meinem Hund das Ball spielen abgewöhnen?
Wenn Ihr Hund zu sehr auf das Ball spielen fixiert ist oder davon negative Folgen hat, können Sie ihm das Ball spielen abgewöhnen. Dazu sollten Sie den Ball nicht mehr als Spielzeug anbieten oder ihn ganz wegnehmen. Stattdessen sollten Sie Ihrem Hund andere Beschäftigungen bieten, die ihn körperlich und geistig auslasten.
- Wie kann ich meinem Hund beibringen, den Ball zurückzubringen?
Wenn Ihr Hund den Ball nicht zurückbringt oder ihn nicht hergibt, können Sie ihm das beibringen. Dazu sollten Sie ihm zunächst zeigen, dass er etwas dafür bekommt, wenn er den Ball zurückbringt oder hergibt. Zum Beispiel ein Leckerli oder ein Lob. Dann sollten Sie ihm das Kommando “Aus” oder “Gib” beibringen und es mit dem Tausch verknüpfen.
- Wie kann ich meinem Hund das Ball spielen sicherer machen?
Wenn Sie Ihrem Hund das Ball spielen sicherer machen wollen, sollten Sie einige Vorsichtsmaßnahmen treffen. Zum Beispiel sollten Sie den Ball nicht zu weit oder zu hoch werfen oder kicken. Am besten, Sie gehen jeweils vor und nach dem Spiel für etwa 10 Minuten im ruhigen Tempo mit dem Hund an der Leine. Dann sind alle Gelenke, Sehnen und Muskeln warm bzw. im Nachhinein ist es von Vorteil für den Körper des Hundes, sich zu beruhigen und die Möglichkeit zu geben, sich zu erholen. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass der Untergrund eben und weich ist. Und schließlich sollten Sie darauf achten, dass Ihr Hund nicht überhitzt oder überanstrengt wird.